Die letzte Folge meiner Grüne-Soße-Kräuter-Serie handelt von Schnittlauch,
Europas beliebtestes Küchen-Universalgewürz: mit Schnittlauch garniert sehen alle Speisen frisch und gesund aus.
Von seinem zart-feinen, frisch-krautigen und scharf-würzigen Geschmack kann man gar nicht genug bekommen - was völlig okay ist - denn mit Schnittlauch kann man keine Speise überwürzen.
Na also: streuen wir uns reichlich Röllchen über´s Essen können wir die Vitamin-C Dusche genießen, uns über eine angeregte Verdauung und gleichzeitig weniger Blähungen erfreuen, unseren Magen stärken und
den Blutdruck auf natürliche Weise unterstützen, nicht in die Höhe zu schnellen.
Vorsicht bei der Verwendung: Schnittlauch ist recht empfindlich. Wenn man ihn nicht sofort verwurschtelt, sollte man ihn am besten gleich von seinem einschnürenden Gummi befreien und ihn danach in ein bewässertes Küchenkrepp wickeln, das man danach in eine gebrauchte Plastiktüte steckt und in den Kühlschrank legt. So hält sich die Schnittlauch-Mumie mindestens drei Tage lang frisch.
Wenn die Spitzen labberig werden und sich verfärben ist es höchste Zeit, den Schnittlauch mit einem scharfen Messer in feine Röllchen zu schneiden - bitte niemals hacken!
Schnittlauch ist unentbehrlich in der Frankfurter Grie Soß´- diesmal habe ich sie ganz klassisch zubereitet, so wie sie die Frankfurter gerne essen - mit Quark, Senf und einem Klecks Schmand.
Orientiert habe ich mich dabei an einem Frankfurter Rezept, das im feinsten Hessisch aufgeschrieben wurde und mich jedesmal verzückt, wenn ich es durchlese:
Grie Soß gibts heut zum Middaachesse mit siwwe Kräuder, all aus Hesse. Borretsch, Schniddlauch sinn debei Pimbinell kimmt aach enei, eweso e Porzjon Kresse. Saueramfer net vergesse! Dann noch Kerwel, Pedersillje: E Festmahl fer die ganz Famillje.
Gebraucht wern fer drei, vier Persone dreihunnert Gramm, dann duht sischs lohne. Des Griezeusch is ja net so deier. Als neeschsdes, hadd gekocht, zwaa Eier, en Leffel Eel, en Leffel Essisch – so schbrischt mer des korreggt uff hessisch – zwaa Zwiwwele muss mer dann scheele, die derfe in der Soß net fehle, e bissi Jogurt, sauer Sahne sieße Sahne brauch mer kaane, zum Schluss noch Zugger, Peffer, Salz.
Des reischt. Mehr brauch mer keinesfalls. Jetz Kräuder, Zwiwwel, feigehackt, in e groß Schissel neigepackt, un Salz un Peffer druffgeschdreut. Dann lesst mer – nur Geduld, ihr Leut! – des ganze Zeusch mitsamt de Brieh e Schdundlang odder zwaa dorschzieh.
Die Eier hackt mer dann schee klaa un gibt se schbeder aach noch draa. E bissi Salz un Zugger noch dezu? Je nach Geschmack. Un dann is Ruh. Mein Abbedidd is RIESEGROSS: Jetz gibts Gequellde mit Grie Soß.
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