Hey Wirsing, gut dass du da bist! Du hast ja gerade Hochsaison.
Wenn ich dich von Weitem betrachte könnte ich glatt vermuten, ein saftig-grüner Salatkopf blinzelt mir zu. Von wegen!
Du siehst hübsch aus mit deinen eng anliegenden Blättern, die manchmal stark gekraust bis blasig gewellt sind, doch vor allem haben es mir deine kräftigen, festen und frisch riechenden Außenblätter angetan:
sie machen dich besonders adrett, vor allem wenn ich dich eine Weile lang geköchelt habe - dann lachen sie mir auf dem Teller immer noch dunkelgrün entgegen, währenddessen deine hellen, zarten Herzblätter etwas blass daneben erscheinen.
Ist mir aber auch schnuppe wie dunkel-oder hellgrün sie sind: Fakt ist, dass sie voller sekundärer Pflanzenstoffe stecken. Und die sind ganz groß, wenn es um Themen wie Krebsvorbeugung
oder Immunsystem stärken geht.
In der Ernährungslehre der chinesischen Medizin taucht man noch ein bisschen tiefer:
deine energetischen Eigenschaften wirken blutbildend und streicheln besonders Magen und Darm.
Aber vor allem unterstützt du die Nieren der Menschen und alles was mit dem Funktionskreis Niere und Blase zusammenhängt: körperliche Stärke, Willenskraft, Grundkonstitution.
Du stärkst meine Knochen und Ohren, kümmerst dich um meine Zähne und mein Rückenmark.
Mein Kopfhaar bleibt geschmeidig und kräftig und du sorgst dafür, dass meine Libido nicht abhanden kommt. Wirklich, Wirsing: du bist ganz groß!!!
Eigentlich koche ich dich am Liebsten wenn ich einen winterlichen Eintopf kreiere, die lange Garzeit bekommt dir sehr gut. Doch heute war mir weder nach Eintopf noch nach Winter.
Nach längerem Betrachten kam mir die Idee, einen Versuch zu wagen: die Schwermütigkeit des Winters durch die sommerliche Leichtigkeit der Zitrone etwas heraus zu zögern.
Was soll ich sagen? Zitronen-Wirsing mit Haselnüssen hat mich gedanklich sofort in deine Heimat Italien katapultiert. Mmmmh, das war eine feine Abwandlung deiner selbst!
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